Da die Blütenpollenzeit ja voll im Gange ist und momentan viele Kunden kommen, die ihren Innenraumfilter (auch Pollenfilter oder Kabinenfilter genannt) tauschen lassen möchten,
habe ich das mal zum Anlass genommen, die verschiedenen Innenraumfilter, die für den Celica verfügbar sind, vorzustellen, da sich dort mittlerweile auch ein bisschen was getan hat.

Die allgemein gehaltene Funktion von Standardpollenfiltern dürfte klar sein. Sie verhindern das eindringen von Staub, Pollen, Partikeln, Blättern etc. in das
Gebläse und halten so den Gebläsekasten frei von Fremdkörpern, die ohne Filter alle den Weg in den Gebläsekasten und so in den Innenraum finden würden. Mittlerweile
gibt es aber Weiterentwicklungen dieser Filter, dazu gleich mehr.

Insbesondere bei extremen Wetterlagen (Wintersmog, Sommersmog), während der Pollenflugzeit, in dichtem Verkehr, im Tunnel, in Abschnitten mit Baustellenbetrieb
oder auch im Stau beinhaltet die Luft sehr viele Verunreinigungen und genau dann zeigt ein Innenraumfilter seine volle Wirkung gegenüber Aerosolen und Gasen.

Da diese Filter natürlich die ganzen Fremdkörper aufsammeln und daher die Leistungsfähigkeit eines Filters mit steigender Staubbeladung nachlässt, er sich
langsam zusetzt, und irgendwann kaum noch Luft durchlässt, müssen sie regelmäßig getauscht werden. Einmal jährlich ist optimal.

Leider ist vielen Fahrern die Existenz eines solchen Filters im Fahrzeug immer noch gänzlich unbekannt. Somit erwartet mich als Mechaniker bei
Wartungs- und Servicearbeiten, gerade in solchen Fällen, immer ein ausgewachsener Wald im Gebläsekasten.

Es gibt natürlich extrem krasse Beispiele, aber hier einfach mal nur ein Gebläsekasten mit Filter von gestern, den ich bei einem Golf vorgefunden
habe. Der Kunde bemängelte eine schwache Gebläseleistung. Der ganze Kasten samt Filter war sehr stark mit grossen Blättern, Ästchen und Styroporbällchen verstopft,
die schon aus dem Kasten quollten. Dabei war der Wagen gerade mal 5 Jahre alt, wird aber unter erschwerten Bedingungen eingesetzt (Reitverein) - der Filter wurde
seit 4 Jahren nicht getauscht:


Denkt also daran, auch mal euren Filter zu wechseln. Auf den meisten Filtern ist ein Produktionsdatum aufgedruckt. Oftmals gibt das Aufschluss darüber, wann etwa
der letzte Filterwechsel durchgeführt wurde:


Ich habe vom User „Daniel1988“ ein schönes Bild bekommen, von einem ebenfalls länger eingesetzten Filter in einem neu angeschafften Celica, den Daniel
erstmal ausgetauscht hat:


So aber nun zum eigentlichen Teil. Den Verschiedenen Filterarten für den Innenraum im Celica.
Man unterscheidet zwischen drei Arten:

Ich habe Euch mal ein paar Filter zum Vergleich fotografiert. Hier eine schöne Übersicht.
Ein Standardfillter, ein Aktivkohlefilter (die immer etwas dunkler und fleckiger sind), ein biofunktionaler Filter von MANN und einer von MAHLE.










Standard Filter filtern wie erwähnt hauptsächlich Partikel und Fremdkörper, sind die günstigste Variante und der einfache Standard.
Aktivkohlefilter sind eine Weiterentwicklung und bieten erhöhten Komfort, da sie neben Stäuben und Partikeln, auch noch Gerüche und schädliche Gase im
gewissen Rahmen filtern und Schadstoffe so reduzieren können. Sie sind etwas teurer, aber in moderneren Autos ebenfalls mittlerweile zum Standard geworden.

Die dritte und neuste Generation von Innenraumfiltern stellen die Aktivkohlefilter, die zusätzlich noch eine biofunktionale Zusatzschicht
aufweisen. Sie bilden die Premiumausführung von Innenraumfiltern, und stehen oftmals bei Neufahrzeugen optional gegen Aufpreis zur Verfügung.
Natürlich sind alle Varianten auch zur Nachrüstung verfügbar.

Speziell zu den biofunktionalen Filtern nochmal:
Durch die antimikrobielle Beschichtung wird die Vermehrung der Bakterien und Schimmelpilze auf der Filterfläche blockiert. Die zusätzliche
Polyphenol-Beschichtung des Filters wirkt wie ein Käfig für Allergene und kettet diese an.
Diese Allergene können aus platzenden Pollen freigesetzt werden und sich auf die Reise ins Fahrzeuginnere machen. Um das zu verhindern, nutzen
die neuen biofunktionalen Innenraumfilter (z.B. der MANN FreciousPlus) die Wirkung von Polyphenol. Dieser Wirkstoff kommt als natürlicher Bestandteil
in vielen Pflanzen, wie z. B. grünem Tee, vor und schützt diese auf vielfältige Weise.

Das also zur Theorie der biofunktionalen Filter. Natürlich gibt es Testergebnisse, die die Aussagen über die Funktion bestätigen, aber natürlich
gibt es auch Ergebnisse, die sagen, dass es Blödsinn ist.
Das bleibt jedem selber überlassen, was man glaubt ;)

Wen es interessiert, welchen Filter ich privat fahre: Ich fahre im Celica T23 den biofunktionalen Filter von MANN. Im Gegensatz zum biofunktionalen
Filter von MAHLE dichtet er zusätzlich noch durch zwei Vliesleisten aussen den Gebläsekasten staubdicht ab.

Die beiden biofunktionalen Filter von MANN und MAHLE mit ihren Produktbeschreibungen:






Soviel zur Vorstellung der drei Arten von Innenraumfiltern.

Austausch

Ich zeige noch kurz die Vorgehensweise beim Austausch des Filters, den jeder hinbekommt. Das ist in 3-5 Minuten erledigt.

Das Handschuhfach wird in die Servicestellung gebracht. Vorher ausräumen.
Die beiden Dreh-Schnellverschlüsse (links und rechts im Handschuhfach je einer) dreht man einfach, bis man fühlt, das sie ausrasten:


Dann zieht man sie einfach raus und das Handschuhfach klappt nach unten:




Dort sieht man den Gebläsekasten mit der weissen Schublade, in dem sich der Filter befindet.
Die beiden Laschen aussen drückt man nach innen und entriegelt so die Schublade, während man sie rauszieht:




Die Schublade mit dem alten Filter:


Den alten Filter entfernt man. Derweil kann man mal in den Gebläsekasten im Auto schauen, ob dort sehr viele Blätter, Ästchen,
Laub vom rausziehen reingefallen sind und hält gleich mal den Staubsauger rein (oder vorher mit Druckluft etwas ausblasen). Sonst
mahlt der Gebläsemotor die Teile klein, was auch Geräusche verursachen kann:




Beim neuen Filter achtet man auf die Angabe der Flussrichtung „Air Flow“. Da die Luft von oben auf den Filter trifft, müssen die Pfeile nach
unten Richtung Boden zeigen:


Der Filter wird dann schön ordentlich in die Schublade eingesetzt, damit er auch vollständig abdichtet:




Schublade wieder reinschieben, bis sie einrastet:


Dann das Handschuhfach wieder hochhalten und die Drehclipse wieder einstecken und drehen, bis sie hörbar einrasten.
Das ist immer etwas fummelig, da sie sehr flach und glitschig sind. Sie passen übrigens nur in eine Richtung korrekt.
Wenn man sie falsch herum reinsteckt, fühlt es sich zwar so an, als würden sie passen, rasten aber nicht ein. Dann also
einfach umdrehen:




Ich hoffe, ich konnte Euch die Wichtigkeit des Innenraumfilters mal etwas näher bringen.